Am letzten Freitag besetzten wir als Kollektiv „Freiraum RSE.“ das rote Eckhaus, die Schwarz-Rote-Ecke, in der Bahnhofsstraße 23. Dieses Gebäude stand zu diesem Zeitpunkt schon bereits über zwei Jahre leer, nachdem der Eigentümer Vereine wie die Aids-Hilfe, die AWO und das Oldenburger-Fan-Projekt aufgrund von Eigenbedarf raus geschmissen hatte. Mittlerweile steht das Haus für 700.000 Euro zum Verkauf (ohne das das Eigentümer es je privat genutzt hätte).
Als wir die Besetzung um ca. 17:30 veröffentlicht haben waren bereits viele Genoss*innen von Ort, um uns zu unterstützen einen Freiraum aufzubauen und diesen auch zu halten. So hatten wir auf der Straße Stimmung durch Musik und Sprechchöre.
Leider hat uns die Polizei dabei behindert im Haus zu bleiben und dort einen Freiraum aufzubauen. So haben diese nicht nur unerlaubt das besetzte Gebäude betreten, sondern auch jegliche Kommunikations- und Verhandlungsversuche abgelehnt und unterbunden. Die Polizist*innen schützten durch Ihre Handlungen wie immer nur private Interessen und Eigentum, wie dieses leerstehende Haus, das gerade jetzt im Winter so viel besser genutzt werden könnte. Trotzdem ist es uns gelungen im Haus einiges auf die Beine zu stellen und mit den wenigen Materialien, die es ins Haus geschafft haben, den Raum von außen für Polizist*innen uneinsehbar zu machen und wenigstens für ein paar Stunden das Haus selbstverwaltet zu beleben.
Auch gegen die Räumung haben wir uns so lange wie möglich gewehrt. Nachdem ein Teil der Aktivist*innen das Gebäude freiwillig verlassen hat, hat sich ein anderer Teil verschanzt und anschließend Räumen lassen. Vier Menschen sind von der Polizei in Gewahrsam genommen worden, durften aber am selben Abend die Wache noch verlassen. Alle Aktivist*innen sind körperlich wohlauf.
Wir sind enttäuscht von dem Verhalten der Polizei und der Feuerwehr, die die Polizei durch ihre Anwesenheit und Arbeitskraft unterstützt hat, obwohl sie dies nicht mussten und nie eine Gefahr für Leib und Leben bestand. Trotzdem sind wir begeistert von all dem Support im und vor dem Haus und hoffen, dass wir auch bei den Repressionen, die folgen werden auf euch bauen können!
Wir werden nicht zulassen, dass uns Freiräume weiterhin verwehrt und Menschen (auf der Straße) alleine gelassen werden. Bleibt gespannt, denn dies war erst der Anfang!